Folge #35 beim ChangeRider, meinem Talk im Tesla mit Gestaltern der Zukunft aus der Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Auf dieser Fahrt begleitet mich Dipl. Sozialpädagogin Christine Mayerhofer. Sie arbeitet mit Kindern im Alter zwischen zwei und sechs Jahren und coacht darüber hinaus Mitarbeiter/Innen in Unternehmen, um Potentiale zu entfalten und neue Konfliktlösungsstrategien zu entwickeln. Im ChangeRider spreche ich mit Christine über Digitalisierung im Kindergarten, was genau ein Beziehungskonto ist und wie man richtig lobt.
Dipl. Sozialpädagogin Christine Mayerhofer im ChangeRider:
“Familien sind dran, diesen digitalen Wandel so zu
gestalten, dass er cool wird”
Wer kennt es nicht? In Buchläden gibt es unzählige Regale, die gefüllt sind mit Erziehungsratgebern. Und auch Online kann man unter anderem in Mom-Blogs nachlesen oder Vätern in Dad-Tutorials zusehen, wie sie ihre Kinder erziehen und was sie anderen Eltern empfehlen. Das Angebot scheint nahezu grenzenlos und dabei vergisst man oft, auch einen wissenschaftlichen Blickwinkel in Betracht zu ziehen, vor allem bei so diffizilen Themen wie den Umgang der Kinder mit digitalen Medien.
Christine Mayerhofer, die auf 25 Jahre Erfahrung als Pädagogin zurückblicken kann, ist davon überzeugt, dass es hier kein “Richtig” oder kein “Falsch” gibt. “Das richtige Maß”, so erklärt die Bayerin, “müssen die Eltern selbst finden.”
Hier ist allerdings wichtig, dass die Eltern ganz klare Grenzen setzen. Ihr ist in ihrer Arbeit mit den Kleinkindern bereits aufgefallen, dass es Eltern immer schwerer fällt, Grenzen zu setzen und dabei auch zu bleiben. Sie vermisst hier klare Ansagen der Erziehungsberechtigten: Digitalisierung im Kinderzimmer oder im Kindergarten – Ja! Aber sinnvoll, selektiv und in Grenzen!
Ein weiterer interessanter Punkt in unserem Gespräch war das Beziehungskonto: Beim FamilienTeam geht man davon aus, dass man mit jeder Person, die man trifft, eine Beziehung hat. Mayerhofer erklärt, dass beim Beziehungskonto, so wie bei einem Bankkonto, Ein- und Auszahlungen getätigt werden können. Eine Einzahlung wäre hier ein Lob, Aufmerksamkeit schenken und ähnliches. Das Beziehungskonto sollte immer gut gefüllt sein, damit man auch später eine Abhebung in Form einer Kritik oder einer Grenze tätigen kann. Wie oft man bei einem Kind “Einzahlen” muss, um eine Grenze setzen zu können, erfahrt ihr in dieser Folge. Während der Fahrt gibt sie schöne Beispiele, wie man Kinder richtig lobt und, dass wir in Bayern keine Lobkultur haben: “Wenn I nix sog, is globt gnua.”, sagt der Bayer – und das ist falsch. Kinder brauchen ein anerkennendes Lob, bei dem sie spüren, dass die Eltern darauf geachtet haben, was die Kleinen machen.
Ihr kennt weitere Querdenker, Gamechanger und unermüdliche Optimisten, die für den digitalen Wandel einstehen? Nominiert ChangeRider-Mitfahrer unter: nomination@changerider.com. Diese und alle weiteren Folgen, sind als Video oder als ausführliches Gespräch im Podcast bei iTunes, Soundcloud und Spotify verfügbar.
Alle Informationen und Hintergründe findet ihr auf ChangeRider.com.