etventure war zu Gast in der Experten-Talkrunde der comdirect bank! Im aktuellen compass talk, dem TV-Magazin der comdirect, diskutieren etventure Gründer und Geschäftsführer Philipp Depiereux und Prof. Dr. Julian Kawohl, Professor für Strategisches Management und Case Studies an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin (HTW), gemeinsam mit compass-Chefredakteur Thomas Licher über die Digitalisierung, die Herausforderungen für Unternehmen und die Auswirkungen auf die Arbeitswelt.
Deutschland – das Land der Ingenieure und Techniker
“Alles, was digitalisiert werden kann, wird digitalisiert werden”. Diese Aussage von Angela Merkel unterstreicht auch Julian Kawohl im compass talk. “Jedes Unternehmen muss für sich die Frage beantworten, was die eigene Rolle in einer digitalen Welt ist und wie der Kunde erreicht werden kann. Das gilt selbst für den einfachen Waschsalon oder das Restaurant.” Klar ist, dass die Digitalisierung große Veränderungen mit sich bringt, in den Strukturen, Prozessen, den Arbeitsprofilen. “Das macht den Menschen Angst. Hier müssen die Mitarbeiter mitgenommen werden”, so Philipp Depiereux.
Doch nicht nur die oftmals zu negative Einstellung gegenüber der Digitalisierung macht Unternehmen zu schaffen. “Wir in Deutschland sind das Volk der Ingenieure und Techniker, der Perfektionisten”, betont Julian Kawohl. “Bei der Digitalisierung geht es aber nicht so sehr um das Produkt als solches, sondern vor allem um Services. Das liegt nicht in unserer DNA.” Somit sei Digitalisierung nicht nur eine Frage des Mindsets, sondern auch der Kompetenzen. Trotzdem müssen Unternehmen diese Herausforderung annehmen. “Die Digitalisierung ist kein Trend, der irgendwann vorbeigeht.”
Digitalisierung ja – aber wie?
Dass das mittlerweile ein Großteil der Unternehmen erkannt hat, ist laut Philipp Depiereux bereits ein großer Fortschritt. “Die CEOs haben verstanden, dass sie sich mit dem Thema beschäftigen müssen. Die große Herausforderung ist die Frage: Wie fängt man an?”. Zentraler Erfolgsfaktor sei dabei die Digitalisierung im geschützten Raum, fernab von der oftmals innovationsfeindlichen “Bewahrerorganisation”. Denn außerhalb bestehender Strukturen und Prozesse können neue Digitalmodelle wesentlich schneller entwickelt und getestet werden. Mit den ersten Erfolgen lassen sich dann auch die Mitarbeiter leichter überzeugen.
Und dennoch ist klar: Die Digitalisierung wird auch dazu führen, dass sich die Arbeitsprofile und Anforderungen ändern. “Den klassischen Versicherungsvertreter, der zu einem nach Hause kommt und Versicherungen verkauft, wird es zukünftig nicht mehr geben”, so Philipp Depiereux. Gleichzeitig schaffe die Digitalisierung aber auch viele neue Jobs. Julian Kawohl wagt die Prognose: “Im Saldo wird es wohl zuerst einen Arbeitsplatzverlust geben. Doch wenn sich die Menschen umorientieren, werden neue Berufe und Profile entstehen.”
Sehen Sie hier den gesamten compass talk.