Folge 11 beim ChangeRider, meinem „Talk im Tesla“ mit Gestaltern der Zukunft aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Auf dieser Fahrt begleitet mich Ryan Hood, der Gründer des deutschen Onlinemarktes Hood.de. Auf seiner Fahrt erzählt er unter anderem von Herausforderungen und Learnings als Entrepreneur und warum sich Durchhalten lohnt.
“Einfach mal alles ausprobieren, selbst wenn es die wildesten Ideen sind”
Den Reichen nehmen, den Armen geben: Er ist nicht Robin Hood, hat sich allerdings für seine Geschäftsidee von dem Heldencharakter inspirieren lassen. Gemeinsam mit zwei anderen Freunden stellte Ryan Hood den ersten Marktplatz ohne Nutzergebühren im Jahr 2000 online. Mit einem Startkapital von nur 5.000 DM finanzierte sich das Unternehmen die ersten neun Jahre alleine durch Werbeeinnahmen. Letztes Jahr ist der Onlinemarktplatz dann zu 70 Prozent von der Karstadt-Mutter SIGNA übernommen worden. Langsames und unabhängiges Wachstum hat Hood.de zu einem stabilen Unternehmen heranwachsen lassen.
Ryan Hood weiß mit über 18 Jahren E-Commerce und Startup Erfahrung ziemlich genau, welche Chancen der digitale Wandel bietet. Neben seiner Arbeit an dem Marktplatz Hood.de ist der Unternehmer mittlerweile auch als Business Angel tätig und hilft Startups dabei, ihren Weg zu finden. Seine wichtigste Erkenntnis hierbei: Das Gründerteam ist wichtiger als die Idee. Was außerdem zählt sei eine Hands-on-Mentalität. Darüber hinaus rät er Menschen in der ersten Gründerphase, einfach mal alles auszuprobieren, sich Dinge zu trauen, selbst wenn es die wildesten Ideen seien.
Und wenn das nicht ausreicht? Mögliche Scheitergründe für Startups seien zahlreich. Hood sieht vor allem fehlende Ausdauer als problematisch an: “Ich habe oft das Gefühl, dass das Durchhaltevermögen auf der Strecke bleibt, weil man sich mit vielen Themen gleichzeitig auseinandersetzt, die nichts mit dem Kernthema zu tun haben. Man muss eben auch wie ein echter Unternehmer denken und nicht nach acht Stunden den Stift fallen lassen. Einfach mal durchhalten.” Dennoch, auch Hood selbst musste Rückschläge in seiner Laufbahn in Kauf nehmen. Im Jahr 2003 versuchte der Unternehmer, eine ähnliche Plattform wie myspace ins Leben zurufen, bis er erkannte dass dieses Vorhaben erfolglos bleiben würde: “Uns wurde bewusst, dass man damit kein Geld verdienen konnte und die Idee zudem relativ schnell ersetzbar ist. Unsere Arbeit war dahin. Das Learning: Bleib bei einem Thema.”
Für eine weitere Fahrt im ChangeRider nominiert er Dr. Stephan Fanderl, den Geschäftsführer von Karstadt, der sich mit dem Unternehmen zurzeit mitten im Wandel befindet sowie Tim Schumacher von eyeo AdBlock Plus.
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