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ChangeRider #22 – Eveline Pupeter-Fellner, CEO von emporia Telecom

Eveline Pupeter-Fellner

Folge #22 beim ChangeRider, meinem „Talk im Tesla“ mit Gestaltern der Zukunft aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Auf dieser Fahrt begleitet mich Eveline Pupeter-Fellner. Die Geschäftsführerin von emporia Telecom berichtet, warum es durch die technischen Neuerungen zu einer immer stärkeren digitalen Kluft der Generationen kommt. Mit vereinfachten Endgeräten will sie diese Barrieren abbauen.

Eveline Pupeter-Fellner im ChangeRider:

Was sind die zwei großen Themen im Alter?
Sicherheit und Einsamkeit

“Es gibt so oft das Problem, die Kinder werden angerufen: ‘Hilft mir, erklär mir das, das Internet gibt´s nicht mehr.’”, so Eveline Pupeter-Fellner. Sie hat sich zur Aufgabe gemacht, auch den älteren Menschen unserer Gesellschaft den Weg in die Digitalisierung zu erleichtern. Denn was passiert eigentlich, wenn Banküberweisungen nur noch online funktionieren oder die Familie nur noch über Whatsapp erreichbar ist? Seit dem Jahr 2003 ist Eveline Pupeter-Fellner CEO und Gesellschafterin von emporia Telecom. Das österreichische Unternehmen hat sich auf einfach zu bedienende Festnetz,- und Mobiltelefone spezialisiert, die neben mehr Sicherheit auch Einfachheit in der Bedienung gewährleisten, beispielsweise durch größere Tasten. 1991 gegründet, beschäftigt das Unternehmen mittlerweile 100 Mitarbeiter und hat im Geschäftsjahr 2017/2018 einen Umsatz von 30 Millionen Euro erwirtschaftet.

Die Digitalisierung darf nicht nur junge Menschen erreichen, sondern muss auch die älteren Menschen mit einschließen. Ein Vorhaben, dass nicht einfach ist: “Das ist eine sehr große Aufgabe! Was braucht es, damit 1,3 Millionen in Österreich und 13 Millionen über 60-jährige Menschen in Deutschland online mobil sein können? Das Problem ist: Wenn wir die nicht dazu bewegen, sind sie irgendwann ausgeschlossen – abgemeldet! Vom Online-Parkschein lösen, der Online-Überweisung, von E-Government-Angeboten!”, so die Geschäftsführerin.  

Eveline Pupeter-Fellner geht aber noch einen Schritt weiter: “Über unsere Produkte hinaus, bieten wir flächendeckend Seniorentrainings an, beispielsweise so genannte Smartphone-Führerscheine. Das sind sieben Module, in denen zum Beispiel erklärt wird, wie digitales Banking funktioniert oder man eine E-Mail schreibt. Der Kurs wird auch an der Seniorenuniversität in Chemnitz gelehrt. Am Ende erhält jeder ein Zertifikat.”

Ein einfaches Smartphone für Senioren: wo diese Technik für Skeptiker schnell als Spielerei abgetan wird, verschafft sie auf der anderen Seite auch älteren Menschen die Möglichkeit, länger selbstbestimmt zu bleiben: “Wir haben auf jedem Smartphone hinten einen Notrufknopf. Wenn mal ein Unfall passiert, können sie diesen Knopf nutzen. Diese Form der Kommunikation hilft dabei, die Menschen länger Zuhause behalten zu können. Denn was sind die zwei großen Themen im Alter? Sicherheit und Einsamkeit.”

Die Geschäftsführerin kämpft aber nicht immer nur für ihr Herzensthema, sondern versucht gleichzeitig neue Wege zu gehen. Bei allem Mut, sei sie aber dennoch auch schon oft gescheitert: “Wir waren beispielsweise in Amerika und haben dort Marktforschung betrieben und Produkte entwickelt. Am Ende ist es nur leider nicht aufgegangen und wir haben uns wieder zurückgezogen. Das war ein Bombenscheitern, das uns sicherlich fünf Millionen Euro gekostet hat. Man sagt sich halt immer: Es muss, es muss, es muss und dadurch verliert man auch mal wirklich viel Geld.”

Am Ende ihrer Fahrt appelliert sie, die ältere Generation nicht auszuschließen, sondern mitzunehmen: ”Ich empfehle, sich nicht den Mut nehmen zu lassen, wirklich Sachen auszuprobieren und daran zu glauben, dass man die Kraft hat tolle, neue Sachen umzusetzen. Wir müssen uns gemeinsam bemühen, die 60+ Generation auf dem Weg der Digitalisierung zu begleiten.”


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Diese und alle weiteren Folgen, sind als Video oder als ausführliches Gespräch im Podcast bei iTunes, Soundcloud und Spotify verfügbar.
Alle Informationen und Hintergründe finden Sie auf ChangeRider.com


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