Lange war die Zukunftsforschung nicht mehr so gefragt, wie in diesen Tagen. Der Coronavirus verunsichert nicht nur Politik und Wirtschaft, sondern bringt selbst viele Experten an ihre Grenzen. Auch das Zukunftsinstitut erhält in diesen Tagen viele Anfragen – wie wird es weitergehen? In unserer Folge #48 beim ChangeRider: Der Trend- und Zukunftsforscher vom Zukunftsinstitut Wien Tristan Horx sitzt im ChangeRider und spricht mit mir darüber, wie er und sein Team herausfinden, wie man die Zukunft ‘vorhersagen’ kann und wie er versucht, Firmen auf die Digitalisierung vorzubereiten.
“Es ist kein Widerspruch, sich als weltoffener, kosmopolitischer Bayer zu fühlen”
Tristan Horx ist Speaker, Podcast-Moderator und forscht am Zukunftsinstitut Wien an den großen Themen der Zukunft: “Bei der Trendforschung versuchen wir erst einmal, die Gegenwart zu analysieren. Die Gegenwart wird immer schnelllebiger und einige haben ihre Probleme damit”, erklärt Tristan und spricht nicht nur über einzelne Personen, sondern auch Konzerne, denen es zunehmend immer schwerer fällt, in dieser digitalen und globalisierten Welt noch mitzuhalten. Dabei schaut der junge Österreicher nicht nur auf die Megatrends, die um die fünfzig Jahre laufen, sondern blickt auch auf die Gegentrends, die sich entwickeln können: “Es wird einen Trend geben und vielleicht kommt ein Gegentrend. Das heißt aber nicht, dass die Globalisierung verschwindet. Es wird zu einer zukunftsfähigen Synthese kommen: Man kann sich ja auch als weltoffener, kosmopolitischer Bayer fühlen. Das ist kein Widerspruch mehr dank Internet und Mobilität.”
Wie viel Digitalisierung werden Unternehmen brauchen? Eine Frage, die Tristan Horx oft gestellt wird und doch ist er bereits ein paar Schritte weiter: “Wir fragen uns: Was bedeutet Digitalisierung für den Faktor Mensch. Wir nennen es auch das Post-Digitale Zeitalter – was kommt nach der Digitalisierung?” Tristan geht im Gespräch mit mir ein Gedankenexperiment durch und meint letztlich, dass am Schluss dieses Prozesses immer eine gesunde Synthese stehen wird.
Genauso vorausschauend wie in seinem Beruf ist Tristan auch im Privatleben: Er hat beschlossen, radikal ehrlich zu sein. “Diese Filter-Bubbles geben ja nicht die Wirklichkeit wieder. Das ist auf der ganzen Welt so. Ich habe daraufhin beschlossen, weniger Social-Media zu nutzen.” Sein Beweggrund dafür liegt in einem ‘Ehrlichkeits-Seminar’, das er besucht hatte. Mit der Einstellung seinem Gegenüber von Grund auf ehrlich zu sein verläuft ein Gespräch aus seiner Sicht ungehemmter.
Im Interview geht es darüber hinaus um die Zukunft der Autobranche, Bildung im 21. Jahrhundert und welche Skills wir für den Arbeitsmarkt der Zukunft brauchen. Der junge Dozent schlägt als weiteren Gast für den ChangeRider Stefan Lenglinger – den jüngsten Moderator in der Geschichte des ORF.
Disclaimer: Das Interview wurde noch vor dem Ausbruch des Coronavirus aufgezeichnet.
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