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Erfolgsgarant oder Auslaufmodell – Freemium

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Mit kostenlosen Angeboten Kunden locken: Freemium – ist dieses Prinzip ein Auslaufmodell oder Erfolgsgarant?


Im Offline-Handel wird mit Probierhappen gelockt, digital ist das Modell unter dem Kunstwort „Freemium“ bekannt. Das Geschäftsprinzip ködert seine Kunden mit einem gratis Basisangebot („free“) und verlangt für seine Vollversion kleine oder größere Geldbeträge („Premium“). Erstmals beschrieb Risikokapitalgeber Fred Wilson 2006 das Modell auf seinem Blog: “Biete deinen Service gratis an, mit Werbeeinblendung oder auch nicht, akquiriere effizient viele Kunden durch Mund-zu-Mund-Propaganda, Werbepartner, Platzierung in Suchmaschinen usw., und dann biete Premiumdienste oder erweiterte Dienste zu einem Preis an.“ Das Freemium-Geschäftsmodell erfreute sich schnell großer Popularität. Das trifft vor allem auf den Software-Bereich zu, da die Herstellungskosten eines Produkts beziehungsweise der Kopie sehr niedrig sind oder gar gegen Null geht. Auch unter Startups ist das Geschäftsprinzip beliebt, um im ersten Schritt eine große Zahl von Nutzern zu generieren. Bei vielen Softwareunternehmen gehört das Gratis-Modell zur Produktpalette.

‚Kostenlos‘ zum Geschäftserfolg?

Einige der weltweit größten Unternehmen bieten Freemium-Produkte an. Amazon stellt eine Plattform, auf der Kunden Milliarden Artikeln bestellen können. User können sich für eine kostenlosen Nutzung der Plattform entscheiden oder „Amazon Prime“ kaufen, was einen schnelleren Versand, einen Video-Zugang und andere exklusive Funktionen inkludiert.
Der Musik-Streaming-Dienst Spotify bietet seine Dienste im Rahmen eines Freemium-Modells an. Die kostenlose Version des Service enthält Werbung, während zahlenden Abonnenten werbefreie Inhalte zur Verfügung stehen. Auch der Datenspeicherdienst Dropbox ermöglicht das Speichern von Daten bis zu einem gewissen Volumen kostenlos, danach erfordert es den Kauf eines Abonnements.

Doch was sind die Vorteile von Freemium für Unternehmen? 

Freemium – mit Vorsicht zu genießen?  

Für das Freemium Modell gibt es jedoch auch Bedenken hinsichtlich des Geschäftsprinzips. Denn die Unternehmen müssen dennoch Gewinne erzielen, trotz Freemium. Die größte Herausforderung der Freemium-Wirtschaft ist ihre Monetarisierung. Mit dem Freemium-Modell lässt sich durchaus Geld verdienen, wenn man ein kritische Masse an Premium Kunden geködert hat, die Daten gut monetarisieren kann oder auf Grundlage der Daten weitere Produkte entwickeln und anbieten kann, die dann monetarisiert werden. Zahlreiche Anbieter setzen bei der Monetarisierung auf Werbeeinnahmen. Eine weitere Methode ist der Verkauf von Benutzerdaten. Nutzer erklären sich hierzu in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen bereit. Die Daten der Nutzer können dann weltweit an Unternehmen verkauft werden, um dem User in Zukunft andere Produkte zu vermarkten.

Das Geschäftsmodell birgt allerdings folgende Herausforderungen: 

Ein Markt, auf dem alle Produkte umsonst sind, lässt den Kunden schnell glauben, er hat das Recht auf Gratisprodukte. Die Wertschätzung für den Service sinkt – daran sollten Unternehmen denken, wenn sie dieses Modell einsetzten. Die Zeitungsbranche richtet sich aus diesen Gründen neu aus. Nach und nach verschwinden Inhalte hinter harten Pay Walls. Doch der Paid Content bleibt weiterhin in Konkurrenz mit frei verfügbaren News. Welches Modell wird am Ende siegen? Zumindest können Zeitungen den Wert ihrer Beiträge somit noch hochhalten.

Bleibt Freemium also eine Marketing-Strategie oder ist es ein rentables Geschäftsmodell?
Fragen sie sich selbst: Wie Freemium tauglich ist ihr Unternehmen?

Freemium ist ein beliebtes Modell der digitalen Wirtschaft, jedoch ist seine Komplexität in der Monetarisierung und Umsetzung nicht zu unterschätzen. So sollten von Freemium-Apps mit In-App-Käufen bis zu Produkte wie Adobe, die Freemium als primäres Vehikel zur Maximierung der Conversationsraten nutzen, die Einführung kritisch beobachten.

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