An diesem Dienstag (12. Mai 2015) wurde das Thema FinTech und Banken auf Einladung des Händlerbund e.V. und der Deutschen Gesellschaft für Finanz- und Haushaltspolitik e.V. diskutiert. Der Rahmen der Veranstaltung hätte die Wichtigkeit des Themas nicht besser zum Ausdruck bringen können: Ort der Diskussionsrunde war der Bundestag. Die WirtschaftsWoche berichtete unter der Schlagzeile: FinTechs: Auf Kuschelkurs mit Banken. Aber der friedvolle Konsens, heißt es, gelte nur vorerst. Gregor Puchalla, Geschäftsführer der FintechStars, die FinTech-Unit von etventure, diskutierte auf dem Podium mit.
Neben Gregor Puchalla saßen außerdem auf dem Podium Christoph Stresing, stellv. Geschäftsführer Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften und Dr. Tamaz Georgadze, Geschäftsführer der SavingGlobal GmbH.
Der Händlerbund wies zu beginn der Diskussion darauf hin: Wie der Handel vor 20 Jahren mit der Entwicklung des eCommerce, steht heute die Finanzbranche im Zuge der Digitalisierung vor ähnlichen Problemen – und droht sie zu verschlafen. Einerseits auf Grund der klassischen Unternehmenskultur innerhalb der Institute, die Innovationen erst sehr langsam aufnehmen, dem Schutzwall durch die politischen Hürden und Regulation wie Bankenlizenzen, aber auch auf Grund der Trägheit der Kunden, zumindest noch die der älteren Generationen. Laut Dr. Georgadze dauere eine Kontobeziehung durchschnittlich länger als eine Ehe, nämlich 37 Jahre.
Regulation und Finanzkraft aktuell größte Hemmnisse der FinTech-Branche
Dennoch, das könne sich schlagartig wandeln und dies nicht erst wenn große Player wie Google, Facebook oder Apple, die bereits Banklizenzen besitzen, mit hohen Investitionen auf den Markt kommen. Diverse FinTechs sind bereits auf dem Vormarsch. Was sie ausmacht ist: Innovationskraft, Digitalisierungs-Know-how und ein absolut nutzerfokussiertes Vorgehen.
„Für Finanzdienstleister existieren in Deutschland weitgehend regulatorische Anforderungen“, wird Gregor Puchalla, Geschäftsführer von FintechStars in der WirtschaftsWoche zitiert. „Um diese Hürden zu umgehen, arbeiten viele FinTechs im Hintergrund mit Banken zusammen. Es gibt aber auch disruptive Innovationen, die das Geschäftsmodell von Banken bedrohen. Es bleibt also spannend.“
Für die Konfrontation mit den Banken, fehlt es den meisten FinTechs noch an Kapital. Die WirtschaftsWoche zitiert hier Gregor Puchalla weiter: „Im Januar gab es mit 200 Millionen US-Dollar von Victory Park Capital in Kreditech aber auch erstmals eine so große US-Investition in ein deutsches FinTech-Unternehmen. Auch Paypal-Gründer Peter Thiel und seine Partner haben kürzlich in das Berliner Startup Number26 investiert. Solche Nachrichten lassen die Branche aufhorchen und befeuern sie.“
Apropos Paypal: Diese habe im Bereich ePayment bereits eine Marktdurchdringung von 70 Prozent, wie der Vorstandsvorsitzende des Händlerbunds Andreas Arlt deutlich macht. Bankenlösungen dazu gibt es kaum. Offen bleibt, wie dieser Vorsprung noch einmal aufgeholt werden soll.
Initialzündung Digitalisierung für Bankenbranche
Für die Bankenbranche heißt es daher jetzt, ihr Denken und Funktionieren neu auszurichten und mit zielgerichteter Betreuung und maßgeschneiderten Angeboten den Kunden zu gewinnen und an die Marke zu binden. Wie für viele andere Branchen auch, ist es für Bankinstitute essentiell, schnell innovative digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln. Das Thema ist durchaus auf der Agenda vieler Banken, jedoch fehlt es in der Regel an Digitalisierungs- und Umsetzungs-Know-how. Um hier schnelle Erfolge zu erzielen, ist es sinnvoll, mit externen Partnern wie etventure zusammenzuarbeiten, um innerhalb weniger Wochen über die Idee hinaus, erste Prototypen für digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln.
FintechStars, eine 100-prozentige etventure Tochter, ist Spezialist für den FinTech-Markt und damit der digitale Partner für Kunden und Investoren. Innerhalb von etvenutre nimmt die FintechStars eine Querschnittsfunktion ein. Die Expertise für die Finanzbranche und den Aufbau von digitalen Geschäftsmodellen fließt auch in das Corporate Consulting. Dadurch können Unternehmenspartner ganzheitlich bei der Umsetzung ihrer FinTech-Vorhaben unterstützt werden. In diesem Kontext konnte die FintechStars bereits in gemeinsamen Projekten mit etventure bei einer Schweizer Privatbank und mehreren Versicherungsgesellschaften beim Aufbau von Marktkenntnissen helfen, um im Anschluss Möglichkeiten der digitalen Transformation mit konkreten Handlungsoptionen aufzuzeigen.