Erst im April diesen Jahres fiel der Startschuss für Schacht One. Mit Unterstützung von etventure hat das Family-Equity-Unternehmen Haniel die eigene Digitaleinheit auf Zeche Zollverein in Essen auf den Weg gebracht, um in Bezug auf die Beteiligungsunternehmen die Digitalisierung voranzutreiben. Bei der Eröffnung damals mit dabei: NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin, der die Gründung mit den Worten kommentierte “In gar nicht allzu ferner Zeit werden wir auf diesen Tag zurückblicken und sagen: Das ist der Tag, an dem sich in NRW etwas verändert hat“. Das hat sich offensichtlich bis nach Berlin rumgesprochen. Gestern besuchte nun Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel den Digitalstandort und zeigte sich neugierig, insbesondere zu Vorgehensweisen und Methodiken im Zusammenhang mit Digitalisierung und Nutzerzentrierung.
Zukunftsthema Digitalisierung – das vertritt auch Sigmar Gabriel. Digitale Infrastruktur, Zukunft der Arbeit, Datensicherheit, eine am Zukunftsbedarf ausgerichtete Bildung, ein funktionierender gesetzlicher Rahmen – bei der Cebit im März hat der Wirtschaftsminister seine „Digitale Strategie 2025“ vorgelegt. Seine Idee: Eine regierungsübergreifende und koordinierende Digitalagentur soll das Vorhaben umsetzen. Das entspricht schon ziemlich genau der etventure-Philosophie, Innovationsvorhaben können nur in einem geschützten Raum, einer Digitaleinheit zum Erfolg geführt werden. Auch damit, wie so eine Digitaleinheit auf politischer Ebene arbeiten könnte, beschäftigt sich etventure bereits seit einiger Zeit.
Folgerichtig für Sigmar Gabriel ist es daher, wichtige Erfahrungen und Impulse aus der Wirtschaft mitzunehmen. „Ich finde es vorbildlich, wie ein traditionsreiches Unternehmen, das einst die erste industrielle Revolution geprägt hat, nun die vierte Stufe der Industrialisierung konsequent angeht“, gab Gabriel beeindruckt zu Protokoll. Haniel will mit Schacht One, die als eine digitale Werkbank für die Haniel-Geschäftsbereiche fungiert, die Weiterentwicklung der Beteiligungen aktiv fördern und digitale Vorhaben in die Tat umzusetzen. Dabei unterstützt etventure sowohl mit eigenen Digitalexperten als auch in mit der Erfahrung und dem Know-how in Vorgehensweise und Methodik.
Gerade letzteres war auch für Sigmar Gabriel mit das wichtigste Thema. Gabriel beschäftigte vor allem die Frage, was konkret unter nutzerzentriertem Vorgehen zu verstehen ist und wie das bezogen auf die Digitalprojekte umgesetzt wird. Halb im Ernst meinte er dazu: “Vielleicht wären diese Methoden auch geeignet, um den Wähler besser einzuschätzen”. Er sollte es sehr ernst damit nehmen.
Im etventure-Büro selbst sprachen er und Martin Schulz dann einige Zeit vertraulich. Ob es dort um die Digitale Agenda ging oder doch um die Nominierung für den nächsten Bundespräsidenten konnte nicht ermittelt werden.