New Work – der Aufbruch in eine neue Arbeitswelt?

19. März 2020

Das Thema “New Work” ist in aller Munde – weg von alten Strukturen, hin zu neuen und modernen Arbeitsweisen. Doch wie gelingt dieser Shift in der realen Arbeitswelt wirklich? Die NZZ (Neue Zürcher Zeitung) hat das Thema in ihrer Reportage “Arbeit 4.0: Powershift am Arbeitsplatz”, die unter anderem auf 3Sat ausgestrahlt wurde, aufgegriffen. Sie gibt einen Einblick, warum Unternehmen mittlerweile immer häufiger versuchen, eine neue Arbeitsweise zu integrieren und wie die Zukunft unserer Arbeitswelt aussehen wird. Digitalberatung und Startup-Schmiede etventure ist bereits in die neue Arbeitswelt aufgebrochen. Als Experte auf diesem Gebiet äußert sich etventure-Gründer und Geschäftsführer Philipp Herrmann in dieser Reportage zur Zukunft unserer Arbeitswelt. Daneben kommen beispielsweise auch Philosoph Richard David Precht, Zukunftsforscher Ulrich Reinhardt und Expertin für Leadership Heike Bruch zu Wort – letztere war auch vor kurzem erst zu Gast im ChangeRider.

Während Arbeit in der Vergangenheit noch mit den Adjektiven “patriarchalisch und streng hierarchisch” betitelt wurde, hat sich im Laufe der Zeit einiges geändert. Die Arbeitswelt hat in den letzten Jahren einen grundlegenden und strukturellen Wandel erfahren. Jetzt, mitten in der vierten Industriellen Revolution, werden Unternehmen nun zum Umdenken in Richtung einer “neuen Arbeitswelt” gezwungen. Auslöser für diese Entwicklung ist unter anderem die Digitalisierung: “Die Welt verändert sich immer schneller. Alles wird immer technologisierter. Aber das Wichtigste ist, dass man sich nicht entscheiden kann: Will ich das machen oder nicht? Denn es passiert auf der ganzen Welt und ich muss Teil dessen sein”, erklärt Digital-Experte und etventure Geschäftsführer Philipp Herrmann.

New Work – mehr Selbstbestimmung, Freiheit und Sinn im Arbeitsleben

Dieser umgreifende Wandel in der Arbeitswelt geht aus Sicht des Philosophen Richard David Precht mit einer Veränderung der Gesellschaft einher. Die Bedürfnisse der Mitarbeiter haben sich geändert und somit viele Mitarbeiter nun vor die Frage stellt: ‘Was wollen wir wirklich?’. So wird man schnell merken, dass ein neues Arbeitshandy oder der neue Dienstwagen bei Mitarbeitern nicht mehr an erster Stelle auf der Wunschliste steht. Ganz andere Dinge sind mittlerweile in den Fokus gerückt.  Zukunftsforscher Ulrich Reinhardt sagt dazu: “In Zukunft geht es eher darum, dass andere Sachen nach vorne kommen. Sei es, dass die Selbstverwirklichung eine größere Rolle spielt, sei es der Spaß, die Sinnhaftigkeit oder auch das Vertrauen der Chefs, eigene Entscheidungen zu treffen, um sich dann auch ein Stück weit in der Arbeit wiederzufinden.” Diese Entwicklung stellt Unternehmen allerdings vor komplett andere Herausforderungen als noch vor einigen Jahren. Es ist für Unternehmen also an der Zeit eine offene und innovative Unternehmenskultur zu etablieren und sich mit agilen Projekt- und Entscheidungsstrukturen, sowie flachen Hierarchien auf dem Arbeitnehmermarkt attraktiv zu machen.

Warum also sollte ein Unternehmen ihr Beschäftigungsmodell komplett umkrempeln und das Risiko zu scheitern, in Kauf nehmen? Nur so können Unternehmen in Zukunft die Besten für sich gewinnen und letztlich auch wirtschaftlich weiter wachsen: “Wenn Unternehmen diese notwendigen Veränderungen nicht machen und eher auf eine klassische Art zu arbeiten bauen, im negativen Sinne klassisch, also hierarchisch und sehr starr mit einer Anwesenheitspflicht und so weiter, dann sind sie einerseits weniger attraktiv für die Mitarbeitenden, andererseits können sie weniger flexibel das Wissen kombinieren, weniger schnell auf Marktveränderungen reagieren und sie werden in diesem Wettbewerb, wo es um Geschwindigkeit, Innovation, Arbeitgeberattraktivität geht, tatsächlich nicht mithalten können”, äußert sich Wirtschaftspsychologin Heike Bruch dazu.

etventure als Vorreiter in der Arbeitswelt der Zukunft

Digitalberatung und company builder etventure hat den Schritt in Richtung New Work bereits gemacht. Mit seiner Startup-DNA hebt sich etventure vor allem durch seine dynamische Unternehmenskultur von anderen Unternehmen ab. Zukunftsfähig bleiben und Innovationen erfolgreich umsetzen – etventure ist Teil eines einzigartigen Netzwerks aus Startups, Unternehmen und anderen Experten und arbeitet anhand eigens festgelegter Core Values in einem offenen Ökosystem.

Aber inwieweit ist die Veränderung der Arbeitswelt schon in anderen deutschen Unternehmen angekommen? Viele Unternehmen haben Probleme, alte Strukturen aufzubrechen und den Wandel in die neue Arbeitswelt zu bestreiten. Heike Bruch, Professorin für Leadership und Leiterin des Instituts für Führung und Personalmanagement der Universität St. Gallen, gibt uns einen genaueren Einblick. Vergangenen Jahres war sie bereits Gast im Video- und Podcastformat “ChangeRider”, das von etventure Geschäftsführer Philipp Depiereux geführt wird: “Nur 25% der deutschen und Schweizer Unternehmen haben den Schritt zu New Work schon vollzogen. Und von denen, die das jetzt geschafft haben, in diese neue Arbeitswelt einzutreten, ist nur ein Viertel erfolgreich. Dreiviertel verbrennen sich die Hände und sind weniger erfolgreich als vorher. Häufig, weil sie überfordert sind oder weil sie in eine Art Überhitzung geraten, noch nicht die Spielregeln entwickelt haben und auch noch nicht die Führung.” Um erfolgreich in die Digitalisierung und die neue Arbeitswelt zu starten, ist es daher vor allem wichtig, auch die Mitarbeiter richtig auf “New Work” vorzubereiten. Der aktuellen etventure Studie zufolge sind ganze 72 Prozent der befragten Unternehmen der Ansicht, dass ihr Unternehmen mit der Qualifizierung der eigenen Mitarbeiter nicht gut auf die Digitalisierung vorbereitet sei. Wichtig ist daher, den Mitarbeitern eine praxisorientierte Weiterbildung zu bieten und sie richtig an das Thema New Work heranzuführen.

Der Blick in die Zukunft

Aus Sicht des Philosophen Richard David Precht sei es aber vor allem auch wichtig, das Schulsystem grundlegend zu verändern. Denn die elementarsten Werkzeuge der neuen Arbeitswelt sind Kompetenzen wie Selbst-Initiative und Kreativität. Doch genau diese wichtigen Fähigkeiten werden in der Schule nicht gelehrt. “Das Schulsystem ist komplett überholt”, sagt Precht und zieht einen Vergleich: “Wir beladen quasi ein altes Schiff immer wieder mit neuen Containern, ohne uns Gedanken darüber zu machen, dass dieses Schiff für diese Container eigentlich gar nicht geeignet ist.” Er fordert daher nichts anderes als eine Bildungsrevolution. Denn nur so können wir unseren Kindern auch eine Chance bieten, richtig auf die Welt von morgen vorbereitet zu werden!

NZZ-Reportage: “Arbeit 4.0: Powershift am Arbeitsplatz”


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Autor

Sabrina ist Praktikantin im Bereich PR bei etventure. Sie kommt aus Rosenheim und hat zuvor Dolmetschen und Übersetzen in München studiert. Neben ihrem Studium sammelte sie bereits als Werkstudentin erste Erfahrungen im Bereich der Unternehmenskommunikation.

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