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Von Frauen – für Frauen: etventure und ReDI School machen sich stark für Geflüchtete

ReDI School of Digital Integration

Ein Beitrag von Lisa Schwemmle und Sophia Gabriel


Samstag, 10.15 Uhr, in München: Allmählich füllt sich der Raum. Einige Frauen mit Kopftuch nehmen Platz an den in Hufeisenform gestellten Tischen. Andere verabschieden sich von ihren Kindern, die sie für den Vormittag in die Kinderbetreuung geben. Auf den Tischen liegen neueste Notebooks und lassen erahnen, worum es hier heute geht: Die Frauen möchten lernen, was sie mit einem Computer alles machen können.

An der ReDI School of Digital Integration in München gibt es seit diesem Jahr ein speziell für geflüchtete Frauen entwickeltes Programm, das sie in die Welt des Computers und Programmierens einführen soll. Langfristig geht es darum, diese Frauen auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten und sie noch besser in die deutsche Gesellschaft und den Arbeitsmarkt zu integrieren.

Jeden Samstag findet sich dazu eine Gruppe von etwa zwölf Frauen in den Räumlichkeiten derReDI School am “Campus der Ideen” im Münchner Stadtteil Giesing ein, um Word, PowerPoint, Excel & Co. zu lernen – und ein digitales Projekt umzusetzen, das am Jahresende präsentiert werden soll. Die Idee dafür wird im Rahmen eines Design Thinking-Workshops entwickelt. Da genau das zu den Kernkompetenzen von etventure gehört, entschloss sich die Networking-Initiative women@etventure, den Workshop an zwei Samstagen auszurichten – von Frauen, für Frauen.

ReDI School of Digital Integration: Gutes tun für Geflüchtete und Gesellschaft

Die Integration von Geflüchteten ist in Deutschland schon seit einigen Jahren ein viel debattiertes Thema. Laut einer aktuellen OECD-Studie haben es Frauen dabei noch schwerer als Männer. Das liegt meist daran, dass sie staatliche Angebote nicht im selben Umfang in Anspruch nehmen und im Durchschnitt ein schlechteres Bildungsniveau haben, weil sie etwa in ihrem Heimatland nie eine Schule besucht haben.

Die skandinavischen Länder gehen bei der Integration von geflüchteten Frauen mit gutem Beispiel voran – ob mit maßgeschneiderten Förderprogrammen, individuellen Sprach- und Bildungskursen, einer staatlichen Gehaltsförderung oder der Unterstützung bei Karrierefragen. Außerdem werden die Frauen mit Teilzeitangeboten, Kinderbetreuung und der Berücksichtigung informeller Qualifikationen unterstützt.

Etwas ähnliches hatte auch die Dänin Anne Kjær Riechert im Sinn, als sie die ReDI School of Digital Integration gründete. Mit ihrem gemeinnützigen Berliner Startup möchte sie Geflüchteten jeder Altersstufe und Herkunft den Einstieg in ein (Berufs-)Leben in Deutschland erleichtern. Anne Kjær Riechert hat schon früh erkannt, dass man die Bildung und insbesondere die Vorkenntnisse im Bereich Programmierung viel stärker fördern muss. Neben Einsteigerkursen bildet die ReDI School deshalb auch fortgeschrittene Entwickler aus und schafft ein förderndes Netzwerk mit renommierten Unternehmen aus der IT-Branche.

Design Thinking-Workshop: etventure zu Gast bei der ReDI School

Digitalisierung und soziales Engagement werden auch bei etventure groß geschrieben. Die Initiative women@etventure möchte ein standortübergreifendes Netzwerk schaffen, in dem sich weibliche Mitarbeiter austauschen, weiterbilden und ihre berufliche und persönliche Weiterentwicklung vorantreiben können. Ein gemeinsamer Nenner mit derReDI in München war also schnell gefunden. 

Unsere Unterstützung bei den beiden Workshops diente in erster Linie der Ideenfindung für die Abschlusspräsentation des viermonatigen “Digital Women Programs”. Bei einem Design-Thinking-Workshop, der sich auf zwei Samstage verteilte, ging es also darum, den klassischen Ideation Prozess einmal zu durchlaufen und dabei auch die Weiterbildung in den Microsoft Office-Programmen nicht zu kurz kommen zu lassen.

Nachdem erste Informationen im Internet recherchiert und in Word aufbereitet wurden, führten die Teilnehmerinnen in 3er-Gruppen “Empathy Interviews”. Die Methode gilt als essentieller Bestandteil des Design Thinking-Prozesses und dient dazu, Probleme und Bedürfnisse zu identifizieren. Durch das anschließende “Capture & Share”, bei dem Ideen mithilfe von Post-Its stichpunktartig dokumentiert und kategorisiert werden, zeigte sich: Die Frauen sind unzufrieden darüber, dass sie nur wenige Halal-Supermärkte in München kennen – oder dass sie die Freude und Kreativität beim Kochen verloren haben.

Ideen, um das Kochen mithilfe von digitalen Anwendungen wieder aufzuwerten, gab es viele. Gescribbelt wurden am Ende zwei: Eine “Friends & Food”-App sollte es ermöglichen, sich unkompliziert mit anderen zu Motto-Kochabenden zu verabreden mit dem Ziel, neue Gerichte, Kulturen und Leute kennenzulernen. “ReDI Girls – mit Liebe gekocht” war die Idee für einen YouTube-Channel mit Kochvideos, auf dem die Frauen der ReDI School ihre Lieblingsgerichte vorkochen und Tipps für den Einkauf der benötigten Zutaten geben. Bis zum “Demo Day” der ReDI School im Dezember gilt es nun, diese beiden Ideen mithilfe von PowerPoint als Präsentation aufzubereiten.

Das Jahresende bedeutet noch lange kein Ende der Zusammenarbeit zwischen etventure und derReDI School. Wir freuen uns auf weitere Projekte und Initiativen im neuen Jahr, Neugierde und Spaß bei digitalen Themen und vor allem: Jede Menge Frauenpower!


Fundraising:

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Quellen:

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