April 2021: Bereits zum vierten Mal ruft der Data Hub Ruhr Startups aus aller Welt auf, mit ihren Ideen sieben neue, datenbasierte Anwendungsfälle von Unternehmen aus der Ruhr-Region zu lösen. Teilnehmende Startups erhalten die Chance auf ein dreimonatiges Pilotprojekt für den Proof of Concept sowie bis zu 20.000 Euro. Bewerbungszeitraum ist vom 03. Mai bis 15. Juni 2021.
Das Ruhrgebiet ist bis heute der industrielle Kern Deutschlands: Großkonzerne, Mittelstand und Hidden Champions unterschiedlichster Branchen von Chemie, Energie, Logistik bis hin zu Life Science und Baugewerbe sind hier ansässig. Und damit auch ein enormes Potenzial für B2B-getriebene Innovationen und einzigartige Industriedaten. Der Data Hub Ruhr macht diese anhand realer Anwendungsfälle zugänglich und ruft damit bereits zum vierten Mal Startups aus aller Welt ins Ruhrgebiet.
Das Prinzip ist so simpel wie effektiv: Etablierte Unternehmen definieren konkrete Fragestellungen, die sie mithilfe vorhandener Datensätze lösen wollen. Dafür werden weltweit die Startups mit den besten Lösungen gesucht, die ihre Idee in einer dreimonatigen Kooperation mit dem Unternehmen validieren können.
Sieben neue Anwendungsfälle suchen datenbasierte Lösungen
In der vierten Runde des Data Hub Ruhr suchen wieder starke Partner innovative Lösungen für ihre Anwendungsfälle: Das Bochumer Wohnungsunternehmen Vonovia möchte die Terminplanung seiner rund 5.000 Handwerkerinnen und Handwerker weiter optimieren: Bei über 12.000 Einsätzen pro Tag sollen durch Routenoptimierung die Zeitfenster für die Reparatur konkreter benannt sowie die Tourenplanung noch effizienter gestaltet werden. So sollen Mieterinnen und Mieter besser planen können und der CO2-Ausstoß und die Anfahrtszeit reduziert werden.
Die RAG führt für eine Vielzahl ihrer ehemaligen Betriebsstätten Aufnahmen mit moderner 3D-Messtechnik durch. Die Daten in Form von 3D-Punktwolken bilden eine wichtige Planungsgrundlage für Um- und Rückbauten. Aufbereitung und Weiterverarbeitung der Daten sind allerdings sehr aufwendig. RAG sucht nach einer Lösung, möglichst automatisiert CAD-kompatible 3D-Modelle aus den Punktwolken zu erstellen.
Evonik hingegen sucht nach Lösungen für globale, KI-basierte Biodiesel-Prognosen: Das Spezialchemie-Unternehmen mit Sitz in Essen stellt unter anderem Katalysatoren für Biodiesel her. Um diese möglichst effizient zu produzieren, sucht Evonik nach einer Möglichkeit, den globalen Bedarf an Biodiesel der nächsten 10-15 Jahre zu prognostizieren. Dabei sollen sowohl historische Verbrauchsdaten als auch aktuelle Regularien der einzelnen Länder einbezogen werden.
Alle Anwendungsfälle und Informationen zur Bewerbung finden Sie unter www.gruenderallianz.ruhr.
Data Hub der Gründerallianz Ruhr treibt datenbasierte Innovation weiter voran
Dass die innovativen Startup-Lösungen für die Unternehmenspartner von enormem Wert sind, zeigt die erneute Teilnahme aller Partner am Data Hub Ruhr sowie die Verlängerung des Projekts um weitere drei Jahre.
In der nächsten Projektphase nach der Verlängerung fokussiert sich die Gründerallianz nun noch mehr auf das Thema datengetriebene B2B-Innovationen: „In den vergangenen drei Jahren ist hier ein Angebot für Startups verschiedenster Phasen und Branchen entstanden, das die Gründerallianz durch ihre Vernetzungsaktivitäten maßgeblich geprägt hat: Das Ruhrgebiet nutzt endlich das große gemeinsame Potenzial der Region aus Wirtschaft, Wissenschaft und Startup-Szene”, so Gründerkoordinator Ruhr Christian Lüdtke über die Entwicklung der Region. „Das enorme Potenzial datengestützter Modelle wird leider immer noch zu wenig gehoben, oft aus Mangel an Daten-Profis aber auch an relevanter Expertise.”
Mit der Fokussierung und dem Ausbau des Data Hub-Programms unterstützt die Gründerallianz Ruhr in Zukunft Unternehmen verstärkt beim Aufbau von Wissen und Möglichkeiten im Bereich Daten und Künstliche Intelligenz. Damit sollen langfristig durch neue Geschäftsmöglichkeiten auch internationale Startups und Daten-Experten ins Ruhrgebiet gezogen werden: “Für innovative Ideen und Teams gibt es in der Region unheimlich viele Möglichkeiten – und unser großes Netzwerk aus mehr als 70 Unternehmen stellen wir dafür gerne zur Verfügung”, so Britta Dombrowe, Leiterin Startup Activitites der Initiativkreis Ruhr GmbH.
Data Hub Ruhr als Startschuss für langfristige Erfolgsgeschichten
Dass das Prinzip funktioniert, zeigen die Erfolgsgeschichten der bisherigen Data Hub Ruhr Kooperationen: In vielen Fällen war das Pilotprojekt der Beginn einer dauerhaften, erfolgreichen Zusammenarbeit oder sogar der Türöffner zu weiteren Kunden aus der Region Ruhr: So konnten die Gewinner des vergangenen Jahres, das junge Startup ambeRoad aus Aachen, für ihre KI-basierte Suchtechnologie einen gänzlich neuen Anwendungsfall auftun, mit dem sie nach dem Pilotprojekt mit der RAG Aktiengesellschaft nun auch Siemens Energy als Kunden überzeugen konnten.
Auch das Fraunhofer Spin-off adiutaByte, die Gewinner des zweiten Data Hub Batches, konnten nach der Teilnahme am Data Hub Ruhr und ihrem Projekt zur Digitalisierung der Sperrmüllentsorgung mit der Stadt Herne ein neues Kundensegment für ihre Software gewinnen: „Wir sind seit dem Projekt mit Herne verstärkt im Entsorgungs-Sektor aktiv, und es haben sich daraus bereits weitere Projekte mit den Städten Berlin und Köln ergeben. Der Data Hub hat uns einen neuen Geschäftszweig aufgemacht – die Teilnahme können wir also nur empfehlen!“, so Vanessa Wolff, Co-Gründerin von adiutaByte.
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